Public Relations im Mittelstand: Ein kurzes Interview.

PR im Fokus.

zu allen Runden

07.01.2020 • von Tino Roßberg

PR im Kommunikationsmix von Mittelständlern:
Ein bayrisch-sächsisches Interview.

Wir stellen immer wieder fest, dass selbst bei prosperierenden, teils weltweit agierenden mittelständischen Unternehmen PR-Arbeit stiefmütterlich behandelt wird oder aber gänzlich im Marketing-, oder präziser formuliert, im Kommunikationsmix fehlt. Schade, weil in dieser Teildisziplin viel Schlagkraft liegt, insbesondere im B2B-Bereich. In dieser Runde im Valley im Gespräch mit Liane Lahl, Mit-Inhaberin unserer strategischen Partneragentur, der FORTIS PR aus München.

Sie Interessiert das Thema?

Ihre Partner beim Thema Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit: FORTIS PR, ELDORADO.VALLEY und FRIDAY NIGHT.

Gemeinsam mit Liane Lahl, Mit-Inhaberin unseres Partnerunternehmens, der FORTIS PR aus München, stehen wir Ihnen gern für weitere Informationen zur Verfügung.

Das interessiert mich!

Frau Lahl und PR.

Tino Roßberg: Liebe Liane, warum und wie bist Du in der PR-Branche “gelandet”?

Liane Lahl: Ehrlich gesagt durch Zufall. Ich fand eine Anzeige für ein Traineeship in Marketing und PR. Die Kombi hat mir gefallen. Am Ende der Ausbildung war für mich klar: Die PR liegt mir mehr – ist strategischer, indirekter, weniger laut :-). Darf ich den Leserinnen und Lesern einen Hinweis geben?

Tino Roßberg: Natürlich.

Liane Lahl: Für die bayerische Authentizität unseres Interviews: beim Lesen bitte alle „r“ rollen und das „a“ eher wie ein „o“ aussprechen.

Tino Roßberg: Ok. Und für die sächsische Glaubwürdigkeit bitte auf die bei Wikipedia schön beschriebene “Monophthongierung ursprünglicher Diphthonge, etwa Been für „Bein“ und Boom für „Baum“, sowie die binnendeutsche Konsonantenschwächung, etwa Kardoffeln für „Kartoffeln“ und Babba für „Papa““ achten!

Liane Lahl: Nu.

Was braucht gute PR-Arbeit?

Liane Lahl: Einen langen Atem und viel Vertrauen.

Tino Roßberg:  Wer muss oder soll wem vertrauen?

Liane Lahl: Immer den Profis. Egal ob das die PR-Verantwortlichen im Unternehmen sind oder die Agentur.

Worin unterscheidet sich PR von anderen Spielarten im Marketing?

Liane Lahl: Die meisten der anderen Kommunikationsaktivitäten fokussieren auf den Endkunden. PR dagegen richtet sich zuerst einmal an die Multiplikatoren. Früher waren das ausschließlich Journalisten. Heute bereichern Blogger und Influencer die PR-Landschaft. Unsere Möglichkeiten haben sich durch die Digitalisierung definitiv vergrößert. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich PR und Marketing in Zukunft weiter aufeinander zu bewegen, allerdings ohne dabei ihre jeweiligen Kernkompetenzen aus dem Blick zu verlieren. Besonders gut umsetzen lassen sich gemeinsame Strategien schon heute bei Events wie Messen oder Kongressen. Die PR-Abteilung bringt ihre Media Relations ein und organisiert Hintergrundgespräche mit Journalisten oder Influencern, die Marketingabteilung gibt den Rahmen vor und sorgt für die wichtigsten Content-Impulse.

Wie wirkt Public Relations?

Tino Roßberg: Du hast 3 Sätze, um zu erklären, wie gute PR-Arbeit für unsere Kunden wirkt. Pack mers!

Liane Lahl: PR wirkt sich positiv auf die öffentliche Wahrnehmung eines Unternehmens und deren Produkte bzw. Leistungen aus. Die PR schafft Kommunikationsräume: Wir fördern den sachlichen Austausch mit Multiplikatoren. Die PR kann Content: mit den richtig aufbereiteten Inhalten kann sich ein Unternehmen positiv und vor allem nachhaltig im Markt positionieren. Waren das drei Sätze?

Tino Roßberg: Exakt.

Professionelle Öffentlichkeitsarbeit im 21. Jahrhundert: Lebt die gute alte Pressemitteilung noch?

Liane Lahl: Absolut. Und sie ist quicklebendig. Schwarz auf weiß lässt sich in ihr (fast) alles seriös und gut nachvollziehbar für den Leser verpacken. Auch in Zeiten von Social Media hat die Pressemitteilung noch ihre Berechtigung. Sobald es Neuigkeiten über einen Kunden oder ein Produkt zu verkünden gibt, die mehrere Menschen interessieren, wird sie eingesetzt.

Fachartikel sind die zweite Königsdisziplin in der B2B PR. Je genauer sie auf die Zielgruppe des Mediums zugeschnitten sind, desto besser. Interviews, Case Studies oder Advertorials ergänzen das Portfolio an klassischen Textarten.

Seit mehr als zehn Jahren schon boomt der Bereich Digital Communications. Angefangen bei der Websiteerstellung, über Blogs bis hin zu Social Media Publications: LinkedIn oder Instagram, Facebook oder Twitter, es gibt kaum einen Kanal, der sich nicht auch für PR eignen würde. Weil PR Content kann, d.h. die PR vermittelt Inhalte sehr authentisch und glaubwürdig. Und hier wird es etwas tricky, denn Überschneidungen mit dem Marketing bleiben nicht aus.

Wie lassen sich PR-Erfolge messen?

Tino Roßberg: Die ELDORADO.VALLEY steht für wirkungsorientierte Kommunikationsstrategien und -maßnahmen. Wie verhält es sich mit der Erfolgsmessung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus Sicht des PR-Profis?

Liane Lahl: Das ist und bleibt die große Herausforderung der PR und der Punkt, an dem Vertrauen ins Spiel kommt. Denn häufig lassen sich PR-Aktivitäten nicht direkt messen. Kontinuierlich hochwertige Kommunikation, auch und vor allem in Krisenzeiten, und das Gespür für den richtigen Moment sind Fähigkeiten, die vom PR-Berater gefordert werden, aber nicht 100%ig kontrollierbar sind. Es kommt nicht selten vor, dass sich die richtige PR-Strategie erst Monate oder Jahre später auszahlt. Dennoch gibt es Key Performance Indicators wie ROI oder die Messung von Qualität und Quantität der Erwähnungen (Clippings), heute auch Sentiment und Share of Voice genannt. Anhand dieser Taktiken lässt sich zum Beispiel ermitteln, wie sich bestimmte Parameter auf das Wachstum eines Unternehmens niederschlagen.

Keine Angst vor den Medien.

Tino Roßberg: Wir stellen oft fest, dass bei Mittelständlern der Umgang mit der Presse ein blinder Fleck zu sein scheint. Nicht selten stellen Kunden in Beratungssituationen fest, dass es eine Menge gute Dinge im eigenen Unternehmen gibt, die auch für die Öffentlichkeit interessant sind. Aber sie offenbaren gewisse Berührungsängste, den Kommunikationsprozess konsequent mit Journalisten anzuschieben. Hast Du aus Deiner Erfahrung heraus den einen oder anderen Tipp für den Umgang mit Medien? Außer natürlich Dich und mich zu beauftragen (lacht)...

Liane Lahl: Die beste Idee ist natürlich, uns zu beauftragen (todernst). Ansonsten klingt mein Rat ziemlich banal: Begegnen Sie Journalisten professionell. Joviales Anbiedern ist genauso schädlich wie totales Abblocken. Professioneller Umgang heißt, sich vorbereiten: Zu wissen wie Journalisten arbeiten und was sie benötigen, um ihren Job gut machen zu können, ist ein erster Schritt, um Berührungsängste abzubauen und eine gute Arbeitsbeziehung aufzubauen. Frei nach Hunde-Profi Rütter: “die tun nix, die machen nur ihren Job”.

Tino Roßberg: Liebe Liane, ein schöner Schluss-Satz. Ich freue mich auf die nächsten gemeinsamen Projekte! Grüße in den Westen!

Liane Lahl: Wie immer gern! Bayern grüßt Sachsen!

Strategische Beratung, Konzeption und Administration von Kommunikationsmaßnahmen / Marketingberatung

Markenkommunikation

Veränderungs- und Krisenkommunikation

Kreativitätsmanagement

Kontakt

Ihre Partner beim Thema Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit: FORTIS PR, ELDORADO.VALLEY und FRIDAY NIGHT.
Ihre Partner beim Thema Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit: FORTIS PR, ELDORADO.VALLEY und FRIDAY NIGHT.
Ihre Partner beim Thema Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit: FORTIS PR, ELDORADO.VALLEY und FRIDAY NIGHT.